An sich mag ich kein Sport, es ist anstrengend und man schwitzt;)
Was ich so als gelegentliches Radfahren bezeichne ist wohl auch nur im weitesten Sinne als Sport zu betrachten. In Jugendzeiten waren WT und Tischtennis die einzigen Sportarten, die ich über längeren Zeitraum gemacht habe. Im Fall von WT sogar länger als das Bloggen;) Wobei ich mich aber mit Händen und Füßen wehren muß, wenn jemand WT als Sport bezeichnet, es gibt keine Wettkämpfe, Meisterschaften oder ähnliches und der Hintergurnd ist keinesfalls so sportlich orientiert, wie man es von Karate, Tea Kwon Do oder Boshidu-Arten kennt. Im Vordergrund steht realistische und effektive Selbstverteidigung.
Vor'm WT habe ich mir Shaolin Kung Fu angeschaut und – so weit ich mich richtig erinnere – drei Mal mitgemacht. Geht garnicht. Ein Drill, der mir in meinem damaligem zarten Alter unangenehm erschien. Mein nächster Versuch war Jiu-Jitsu. Ich bin kein Fan von blauen Flacken und eher zart besaitet.
Durch einen Bekannten bin ich dann auf die WT Schule in Hattingen gestoßen, dort hat's mir direkt gut gefallen. Zwei nette Trainer, angenehemes Training, tolles Klima, kein Hauch von Drill und irgendwelchen Aggressionen. Sehr spielerisch wird über einen sehr langen Zeitraum der Bewegung- und Reflexapparat der Körpers optimiert.
Eins der Ziele ist es den taktilen Sinn zu schulen um refelxartige Bewegungen auszulösen. Refelxe werden, wie wir wissen, vom Rückenmark ausgelöst und sind somit schneller als Bewegung die aufgrund opt. Wahrnemung ausgelöst werden. Dazu ist es notwendig nah am Gegner zu sein und eine entsprechende Brücke mit Armen und Beinen aufzubauen. Übungen zur Schulung des Sinns sind idR Partnerübungen und verlaufen sehr harmonisch. Allerdings gibt es auch sehr elementare Einzelübung. Als erstes wären da die beiden sog. Formen, eine Kette der benutzen Bewegungen, zu nennen.
Angefangen wird langsam mit der Sui-Nim-Tau, auch unter dem Namen Kleine-Idee-Form bekannt. Sie beinhält die grundlegenenden Bewegungen des Wing Tsung und trainert den Stand. Das meistern dieser Form ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Schülers. Anfangs wird diese Form nur unter den kritischen Blicken des Trainer erlernt, bis die Bewegungen sitzen. Dann wird der gewissenhafte Schüler diese für sich ausüben, wann immer er kann und Ruhe dazu hat. Neben der Schulung der Bewegungen hat sie eine ungemein entspannende Wirkung. Ich mache sie Heute noch fünf bis zehn Mal am Tag. Was, wie ich zugeben muß, zu wenig ist.
Die zweite Form auch Chum-Kiu genannt wird eingeführt, wenn der Schüler die Sui-Nim-Tau akzeptabel beherrscht. Im Fordergrund steht das Finden der Arme des Gegners, um die oben erwähnte Brücke zu bauen.
Auch wichtig ist die Übung abwechselnder Fauststöße (Kettenfaustöße) in die Luft und gegen Wand- oder Sandsack. Hierbei entwickelt sich unter anderem die Kraft, die es ermöglicht Arme oben zu halten, ohne daß sie "schwer" werden, zur optimalen taktilen Wahrnehmung notwendig ist.
Vielleicht gibt's die Tage noch einen weiteren Eintrag zu WT.
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